TLDR : Netflix nutzt erstmals generative KI für die visuelle Effekte in der Serie 'El Eternauta'.
Letzten Donnerstag, anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals 2025 von Netflix, bestätigte Ted Sarandos, Co-CEO von Netflix, den Einsatz von generativer KI in El Eternauta, der Adaption des berühmten argentinischen Comics. Ein Novum für die Plattform in einer Originalproduktion.
Seit mehreren Jahren investiert Netflix massiv in automatisierte Postproduktionstechnologien: algorithmische Empfehlungen, maschinelle Übersetzung, Skriptanalyse, A/B-Tests von Thumbnails... Doch mit El Eternauta überschreitet die Plattform eine Schwelle, indem sie erstmals GenAI im kreativen Prozess selbst einsetzt.
Diese Miniserie, inszeniert von Bruno Stagnaro, ist die erste Verfilmung von "El Eternauta", einem Science-Fiction-Comic, der von 1957 bis 1959 im argentinischen Magazin Hora Cero veröffentlicht wurde. Die Geschichte vereint außerirdische Invasion, tödlichen Schnee und kollektiven Widerstand in einem apokalyptischen Buenos Aires. Die Serie, die im letzten April ausgestrahlt wurde, war ein sofortiger Erfolg, und die zweite Staffel ist derzeit in Vorbereitung.
Die GenAI wurde von Spezialisten für visuelle Effekte genutzt, um die spektakuläre Szene des Zusammenbruchs eines Gebäudes zu erschaffen, und laut Ted Sarantos:
"Mit Hilfe von KI-gestützten Tools konnten sie ein unglaubliches Ergebnis mit bemerkenswerter Geschwindigkeit erzielen. Diese visuelle Effektsequenz wurde zehnmal schneller realisiert, als es mit traditionellen Werkzeugen und Arbeitsabläufen möglich gewesen wäre".
Er fügte hinzu:
"Die Kosten für Spezialeffekte ohne KI wären für eine Serie mit diesem Budget einfach nicht tragbar gewesen".
KI im Dienst der Kreativität
Als Co-CEO von Netflix und Vertreter der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) war Ted Sarandos direkt an den finalen Verhandlungen des Streiks beteiligt, der von der Writers Guild of America (WGA) zwischen Mai und September 2023 initiiert wurde und sich unter anderem mit der Regulierung des Einsatzes von KI in der Inhaltserstellung beschäftigte.
Obwohl er das Potenzial der Technologie zur Kostensenkung und Qualitätsverbesserung von Filmen und Serien anerkennt, betonte er auch, dass KI die Schöpfer nicht ersetzen, sondern unterstützen werde:
"Es sind echte Menschen, die echte Arbeit mit besseren Werkzeugen leisten. Unsere Schöpfer sehen bereits Vorteile bei der Produktion, in der Vorausplanung von Dreharbeiten und natürlich bei den visuellen Effekten. Ich denke, dass diese Tools den Schöpfern helfen, die Erzählmöglichkeiten auf dem Bildschirm zu erweitern, und das ist unendlich aufregend".