Industrie 4.0: Frankreich investiert strategisch in KI, aber der ROI bleibt marginal

Industrie 4.0: Frankreich investiert strategisch in KI, aber der ROI bleibt marginal

TLDR : Frankreich investiert stark in KI, aber der ROI bleibt niedrig. Die Nutzung von KI in der Cybersicherheit und im Design ist hoch, dennoch hinkt die wirtschaftliche Rentabilität hinterher.

Laut dem 10. Jahresbericht über den Stand der intelligenten Fertigung, veröffentlicht von Rockwell Automation, zeichnet sich Frankreich in Europa durch die fortgeschrittene Einführung von KI in Schlüsselbereichen wie Cybersicherheit und Industriedesign aus. Diese Studie, die auf den Rückmeldungen von über 1.500 großen Fertigungsunternehmen weltweit basiert, hebt jedoch eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen dem Grad der Einführung und der erwarteten wirtschaftlichen Leistung hervor.
 
Laut dem Bericht investieren 94 % der französischen Industrieunternehmen in KI und generative KI oder planen dies zu tun. Dennoch glauben nur 2 % von ihnen, dass KI den besten ROI (Return on Investment) im Jahr 2024 generiert hat, was den niedrigsten Anteil unter den analysierten Ländern darstellt. Für GenAI steigt diese Zahl auf 8 %, bleibt jedoch unter dem europäischen Niveau (13 %).
Für Gilles Pacaud, Geschäftsführer von Rockwell Automation Frankreich, ist es an der Zeit, von der Experimentierphase zu einer effektiven Integration überzugehen, um greifbare und konsistente Ergebnisse zu gewährleisten.

KI im Dienste der Cybersicherheit und des Designs

Trotz dieser bescheidenen Rentabilität steht Frankreich an der Spitze der strategischen Nutzung von KI: 56 % der Industrieunternehmen nutzen sie zur Verbesserung ihrer Cybersicherheit im Vergleich zu 45 % im EU-Durchschnitt. Ebenso verwenden 36 % sie zur Entwicklung neuer Produkte, ein höherer Anteil als in anderen europäischen Ländern (31 %). Diese Dynamik geht mit einer Aufwertung der Kompetenzen einher: 80 % der französischen Unternehmen betrachten nun die Expertise in KI/ML als entscheidenden Hebel zur Gewinnung von Talenten, verglichen mit 67 % im Jahr 2024.
Allerdings bleibt die operative Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Während Cybersicherheit für 93 % der Befragten eine Priorität bei Investitionen darstellt, glauben nur 9 %, dass sie bisher einen greifbaren ROI erzielt haben. Die aktive Einführung von Gegenmaßnahmen bleibt zudem die niedrigste in Europa, bei nur 24 %.
Eine sich wandelnde HR-Strategie, eine ESG-Ambition zu stärken
Im Bereich der Personalressourcen verfolgen französische Unternehmen eine doppelte Strategie. Während 33 % neue technologische Profile einstellen, investieren 27 % in die Kompetenzentwicklung, ein Niveau unter dem europäischen Durchschnitt. Aber 40 % der Industrieunternehmen entscheiden sich für einen gemischten Ansatz, der beide Hebel kombiniert, der höchste in Europa beobachtete Anteil.
Der Bericht hebt schließlich eine schleppende ESG-Dynamik hervor. In Frankreich operieren nur 35 % der Industrieunternehmen in einem strukturierten ESG-Rahmen, und kaum 17 % erwägen, diese Kriterien mittelfristig zur Verbesserung ihrer Leistung zu nutzen. Dennoch werden die Gründe klarer: 52 % nennen operative Effizienz als Beschleunigungsfaktor, während 42 % ethische Erwägungen hervorheben, ein Anteil ohne Entsprechung in Europa.